Home Office für Chirurgen, selbstfahrende Autos die mit ihrer Umgebung kommunizieren und die Weiterentwicklung des Internet of Things (IOT). Diese Zukunftsaussichten eint die Vorraussetzung einer annährend lattenzfreien (1-10 Millisekunden), großen und sicheren Übertragung. Der neue Mobilfunksstandard 5G vereint diese Aspekte. Einen Einblick in die unterschiedlichen Use-Cases des 5G Playground, den aktuellen Stand des Ausbaues und welche Bedenken es gibt können Sie bei uns im Expert*innen Interview von OE1 nachhören.
Dem Forum Mobilkommunikation (FMK) zufolge, wurden erste Testungen der Strahlenbelastung von 5G in Wien genommen. Dabei ist der zugelassene Grenzwert um das 100.000-fache unterboten worden.
Auf der Summerstage in Wien ist die gegenüberliegende Station vermessen worden, das stärkste Signal bei der Messung kam vom GSM-900 Kanal, mit 0,1% Auslastung. Das schwächste Signal nutzte 5G mit 0,0002% der Grenzwert Auslastung.
Laut Schätzungen des FMK wird nach erfolgtem Ausbau von 5G, der höchste Grenzwert österreichweit auf etwa 1,3% erhöht werden.
Das ORF-Konsumentenschutzmagazin “Konkret” verfolgte eine der Strahlenmessungen, wobei das stärkste Signal vom Funkmikrofon des Fernsehteam kam.
Die 5G Auktion startet mit Mitte August in kürze, wobei die Ausschreibung bis spätestens Ende September abgeschlossen sein soll. Das genaue Datum zur Ausschreibung wurde noch nicht genannt. Da das Vergabeverfahren unter strenger Geheimhaltung abgewickelt wird, dürfen Mobilfunkanbieter nicht preisgeben, ob sie an der Vergabe teilnehmen.
Auflagen & Mindestgebot
Es werden insgesamt 27 Frequenzpakete vergeben, aus den Bereichen 700 MHz (6 Blöcke), 2100 MHz (12 Blöcke) und 1500 MHz (9 Blöcke). Die 700 MHz-Frequenzpakete kommen mit der Auflage die 900 unterversorgten Katastralgemeinden ganzheitlich mit 5G auszustatten. “Für die restlichen 1.200 Katastralgemeinden haben wir speziell für diese Auktion ein ‘Bonus-System’ entwickelt: Die Bieter ersteigern zusätzliche Versorgungsverpflichtungen für einzelne Katastralgemeinden und erhalten dafür einen Bonus in Form eines Preisabschlags”, sagt RTR-Geschäftsführer Klaus Steinmaurer.
Das Mindestgebot ist um 55 Millionen auf 239,3 Millionen Euro gesenkt worden, die Lizenz-Laufzeit ist auf 25 Jahre erhöht worden. Die ersten 5G Auktionen waren im März 2019, wobei Lizenzen um 188 Millionen Euro versteigert wurden. Dabei zahlte A1 64 Mio. Euro, Magenta 57 Mio. Euro und Drei 52 Mio. Euro.
Das österreichische Parlament hat von 1. August 2019 bis 15. Februar 2020 eine Studie in Auftrag gegeben die mögliche gesundheitliche Risiken elektromagnetischer Strahlung, insbesondere mit dem Augenmerk auf 5G gerichtet, untersucht.
Die Studie hat Veröffentlichungen von insgesamt 15 verschiedenen Gremien analysiert. Dabei wurden Informationen von global wirkenden Gremien (WHO, IARC, SCENIHR, etc.) und nationale Gremien (Australien, Neuseeland, Deutschland, etc.) miteinbezogen.
Die Expert*innengremien fanden noch keinen Konsens darüber, welche Auswirkungen der Mobilfunk allgemein auf den Menschen hat. Einen gemeinsamen Nenner für die gesundheitliche Unbedenklichkeit gibt es jedenfalls bei Einhaltung der Grenzwerte zu 4G.
Der Mobilfunk- und Netzwerkbetreiber Huawei steht immer wieder in der Kritik ein Sicherheitsrisiko im Ausbau des 5G Netzwerkes darzustellen, dementsprechend steht die Überlegung im Raum Huawei vom Ausbau der Infrastruktur auszuschließen. Die österreichische Bundesregierung hat sich jedoch für eine Technologieneutralität bei 5G ausgesprochen. Um Klarheit bei den Sicherheitskriterien für Unternehmen, die am Ausbau des 5G Netzes beteiligt sind zu schaffen, hat die zuständige Regulierungsbehörde (RTR) unlängst die Telekom-Netzsicherheitsverordnung erlassen. Mit der Verordnung werden die Maßnahmen umgesetzt, die von der EU im Jänner präsentiert wurden. Dieser regelt Sicherheitsbestimmungen wie beispielsweise die Meldepflichten bei Netzausfall.
Grobritannien hat sich hingegen entschlossen Huawei endgültig vom Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes auzuschließen. Als Begründung für diese Entscheidung wurde eben die Gewährleistung der Sicherheit des Netzes genannt. Die britische Regierung hat bis dato gut 20 Jahre auf Huawei-Technologie gebaut, noch im Jänner sollte Huawei die Berechtigung bekommen 35% der jeweiligen Infrastruktur aufzubauen.
Im selben Atemzug hat ein britisches Forschungsinstitut die Kosten dafür ermittelt, sollte ein großer Player (darunter Ericsson, Nokia und Huawei) daran gehindert werden am Markt mitzumischen. Diese belaufen sich auf eine Verzögerung des Ausbaues bis 2023, was einen geschätzten BIP-Verlust von insgesamt 40 Milliarden Euro bis 2035 bedeuten würde. Sollte sich Österreich den Restriktionen anschließen wäre ein Verlust von geschätzten 1,1 Milliarden Euro zu erwarten. Weiters würde ein unverzerter Markt mehr als 25.000 Arbeitsplätze stützen.
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