5G-Potenzial ausschöpfen: Forschungsteam der AAU baut „Kärntner Fog“

Forscher*innen finden in Kärnten mit dem 5G Playground Carinthia ein offenes Testlabor vor, in dem die Möglichkeiten der neuen Mobilfunktechnologie ausgelotet werden können. Das Problem dabei: 5G ermöglicht zwar die schnelle Übertragung großer Datenmengen, aber diese müssen auch verarbeitet werden. Lagert man diese Rechenleistung nun an ein Cloud-Datencenter aus, kommt es zu Zeitverzögerungen. Mit dem so genannten „Kärntner Fog“ möchte ein Forschungsteam nun, gefördert von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, eine Alternative entwickeln, die die Datenverarbeitung räumlich näher heranbringt.

„In Kärnten gibt es kein Datenzentrum, weder im 5G Playground noch anderswo, wo eine geeignete Netzwerkkommunikation mit ausreichend geringer Latenz und hoher Durchsatzleistung für die Entwicklung der neuen industriellen 5G-Anwendungen zur Verfügung stünde“, erklärt Projektleiter Radu Prodan (Institut für Informationstechnologie). Derzeit müsse man mit zeitintensiver Handarbeit nachhelfen, um in den vier Anwendungsbeispielen (Smart-City-Anwendungen, virtual reality, Robotik, Drohnen, Schwärme), die derzeit am 5G Playground bearbeitet werden, die entsprechende Forschung zu betreiben.

Mit dem Konzept des fog computing will man nun eine Lösung für die aktuellen Probleme erzielen. Diese Form der Datenverarbeitung verlagert Rechenleistung an den Rand des Netzwerks, sodass die Daten nicht mehr weite Wege bis hin zu zentralen Servern zurücklegen müssen. Stattdessen soll es in der Nähe zu den IoT-Geräten so genannte Mikrodatenzentren geben, die die Rechenleistung wesentlich schneller abschließen können. Bei der Entwicklung einer Fog-Lösung für ein Bundesland kann man auf Erfahrungen mit der „Tiroler Cloud“ anknüpfen.

Zuletzt arbeitete das Forschungsteam rund um Radu Prodan an dem so genannten Carinthian Computing Continuum, finanziell unterstützt durch die BABEG. Im aktuellen Projekt möchte man nun gemeinsam mit dem IT-Unternehmen siplan aus Schwaz in Tirol diese Infrastruktur weiterentwickeln, die vor allem auf die heterogene Nutzung von Cloud-, Fog- und 5G-Edge-Geräte setzen soll. „Wir legen die Rechenlast auf mehrere Schultern im System, die sich in größerer Nähe zum Geschehen befinden. Damit das Carinthian Computing Continuum seine Arbeit bestmöglich tun kann, müssen wir koordinieren, überwachen und analysieren, wie das System funktioniert“, erklärt Radu Prodan. Anhand der Anwendungsfälle, an denen im 5G Playground gearbeitet wird, zeigt sich dann auch die Leistungsfähigkeit des Systems. Bis 2025 will man damit auch einen Wettbewerbsvorteil für die beteiligten Technologieunternehmen schaffen, denn: „5G-kompatible Anwendungen werden zunehmen, und damit auch die Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen“, so Prodan.

Projektpartner sind die Universität Klagenfurt und die Fachhochschule Kärnten sowie siplan GmbH. Das Projekt wird von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG finanziert.

Nähere Infos unter: https://www.aau.at/blog/5g-potenzial-ausschoepfen-forschungsteam-baut-kaerntner-fog/

Der 5G Playground Carinthia ist Teil der FFG Gigabit Academy

GIGABIT ACADEMY

Die Gigabit Academy ist ein “Information & Ideen Lab” zum Verstehen, Vernetzen und Austesten und bietet exklusive Insights zu 5G & Gigabit in Österreich. Gemeinsam mit zahlreichen Industrie- und Wissenschaftspartner:innen wird ein exklusives und erlebnisreiches Programm zusammengestellt und interessierten Teilnehmer:innen zugänglich gemacht.
Die BABEG beteiligt sich als einer der Partner mit dem 5G Playground Carinthia!

 

Inhalte:

  • Exklusive Insights zu 5G & Gigabit in Österreich
  • Kennenlernen unserer 13 Partnerorganisationen (5G Playground, A1, AIT, Ars Electronica Center, Ericsson Austria, FH Hagenberg, Huawei, Hutchison Drei, Magenta Telekom, Salzburg Research, Siemens, Silicon Austrian Labs, TU Wien – Institute of Telecommunication)
  • Erfahrungen und Kontakte zu Knowhow Träger:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft
  • Internationale Perspektiven und Vernetzungsmöglichkeiten
  • Unterstützung für Kooperationen und Partnerschaften
  • Maßgeschneidertes und umfassendes Fachwissen im Bereich 5G & Gigabit
  • Überblick zu Trends, Technologien und Branchen im Zusammenhang mit 5G & Gigabit Anwendungen wie z.B. Künstliche Intelligenz, IoT, Big Data, AR/VR um nur einige zu nennen
  • Einen Einblick in viele aktuelle Use Cases und Unterstützung für mögliche eigene Use Cases wie z.B. aus den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Logistik, Mobilität, Entertainment und viele andere
  • Business Knowhow für zukünftige Projekte im Umfeld von 5G Applikationen
  • Und vieles vieles mehr!

 

An wen richtet sich das Pathfinder-Event?

Wir suchen Mitgestalter:innen, die sich über die Gigabit Academy informieren möchten und offen sind an einem neuen Service-Angebot von FFG & BMLRT aktiv dabei zu sein.

  • Selbstständige
  • Startups
  • KMUs
  • Corporates
  • Öffentliche Einrichtungen (Digital- und Technologiebereich)

 

Anmeldung

Nähere Informationen zur Gigabit Academy erhalten Sie beim Pathfinder Event am 20.01.2022: https://www.ffg.at/veranstaltung/pathfinder-event-was-kann-gigabit-academy

Die Gigabit Academy findet im Rahmen der Initiative “Gigabit Triple A” statt, in dem auch das parallel laufende Förderprogramm “Breitband 2030: GigaApp” die Möglichkeit zur Förderung von Projekten bieten wird.

Klagenfurt – Überflieger in Drohnenforschung

Kärnten hat sich im vergangenen Jahrzehnt zu einem Hotspot in der Drohnenforschung entwickelt.
Auch die Lakeside Labs forschen am 5G Playground zur Kommunikationen zwischen Drohnen.

Auch über die Ländergrenzen hinaus ist die Drohnenforschung i Kärnten bekannt.
Ein spannender Artikel ist dazu in den Stuttgarter Nachrichten erschienen.
Hier geht’s zur Nachlese:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kaernten-klagenfurt-ueberflieger-in-drohnenforschung.142a1297-8a89-40e1-bbb0-27b59e12713e.html

Best Paper Award 2021 – Lakeside Labs prämiert

Mit dem Schwerpunkt der 5G unterstützten Drohnenkommunikation wurde der im 5G-Playground ansässige Use-Case ‚Communication in Swarms‘ mit dem Best Paper Award 2021 des ACM DroNet prämiert.

Zusammengefasst wurde evaluiert wie eine mit Wi-Fi ausgestattete Drohne naheliegende LTE Infrastruktur nutzen kann, dabei das Signal verstärkt und dadurch Outdoor-Benutzer*innen bei der latenzarmen Kommunikation unterstützt werden. Verbesserungen in der Übertragung wurde sowohl bei Versuchen innerhalb von Line-of-Sight, als auch Non-Line-of-Sight gemessen.

Weiteres nachzulesen gibt es hier: https://arxiv.org/abs/2106.16051

The OE1 – 5G Expert contribution to listen to (german)

Home offices for surgeons, self-driving cars that communicate with their environment and the further development of the Internet of Things (IOT). These future prospects are united by the requirement of almost latency-free (1-10 milliseconds), large and secure transmission. The new mobile communications standard 5G combines these aspects. An insight into the different use cases of the 5G playground, the current status of the expansion and what concerns there are can be heard in our expert interview from OE1.